Freitag, 23. Oktober 2009
Katherine Gorge NP
cia, 05:06h
Die letzten zwei Tage habe ich im Nitmiluk National Park verbracht, das ist der Name der Aboriginals für diese Gegend. Die Katherine Gorge ist ein Abfolge von 13 Schluchten die sich teils erwandern lassen, teils mit dem Kanu zu erkunden sind oder per geführter Motorbootstour befahren werden. Ich habe mir den "Butterfly Gorge Trail" vorgenommen, der ein guter Kompromiss zwischen Angeboten und Erlebnissen zu sein schien. Die Schlucht machte ihrem Namen jedenfalls alle Ehre. Wo immer man geht, flattern haufenweise Schmetterlinge lautlos umher. Genau das Richtige für Vatters Jüngsten. Der Ausblick am Ende des Trails reicht vermutlich als Gesamteindruck für die restliche Gorge.
Katherine Gorge
Der Trail selbst ist als "hard" klassifiziert. Pffft, vielleicht für Leute ab 42, die mit Temperaturen bis 50 Grad nicht zurecht kommen. Im Schatten. Ich hänge mittlerweile zwar nicht mehr schlaff inne Ecke 'rum, habe es dafür aber aufgegeben, gegen diese Temperaturen andesodorieren zu wollen. Da könnte ich ebenso versuchen, deutsche Politiker dazu zu bringen, Politik für das Volk und nicht für sich selbst zu machen.
Nach meiner Rückkehr, so gegen Mittag, war ich durchaus bereit für ein erneutes Bad in wilder Natur. Trotz des beeindruckenden "Croc Managements" kein vollständig entspanntes Vergnügen. Dieses Management bedeutet, dass hie und da Käfige mit lecker Schweineschenkeln als Köder aufgestellt sind, um die salties wegzufangen, wenn die eventuell auftauchen sollten. Die immerhin auch über 3 Meter lang werdenden "freshies", also die Süßwasserkrokodile, seien dagegen harmlos und beißen wohl nur, wenn man sie ärgert. Das Problem ist aber, wenn man genau zu dem Zeitpunkt Baden geht, NACHDEM ein saltie in der Badestelle angekommen ist, aber BEVOR es sich mit schmackhaften Ködern fangen ließ. Die Logik hat sich mir bisher nicht vollständig erschlossen. Also bade ich in solchen Gewässern lieber nur dann, wenn gleichzeitig burgergemästete Amerikaner im Wasser sind.
Heute fahre ich schön gemütlich weiter Richtung Westen. Nach Western Australia. Wer hätte das gedacht. Dort gibt es dann irgendwann auch keine salties mehr.
Katherine Gorge
Der Trail selbst ist als "hard" klassifiziert. Pffft, vielleicht für Leute ab 42, die mit Temperaturen bis 50 Grad nicht zurecht kommen. Im Schatten. Ich hänge mittlerweile zwar nicht mehr schlaff inne Ecke 'rum, habe es dafür aber aufgegeben, gegen diese Temperaturen andesodorieren zu wollen. Da könnte ich ebenso versuchen, deutsche Politiker dazu zu bringen, Politik für das Volk und nicht für sich selbst zu machen.
Nach meiner Rückkehr, so gegen Mittag, war ich durchaus bereit für ein erneutes Bad in wilder Natur. Trotz des beeindruckenden "Croc Managements" kein vollständig entspanntes Vergnügen. Dieses Management bedeutet, dass hie und da Käfige mit lecker Schweineschenkeln als Köder aufgestellt sind, um die salties wegzufangen, wenn die eventuell auftauchen sollten. Die immerhin auch über 3 Meter lang werdenden "freshies", also die Süßwasserkrokodile, seien dagegen harmlos und beißen wohl nur, wenn man sie ärgert. Das Problem ist aber, wenn man genau zu dem Zeitpunkt Baden geht, NACHDEM ein saltie in der Badestelle angekommen ist, aber BEVOR es sich mit schmackhaften Ködern fangen ließ. Die Logik hat sich mir bisher nicht vollständig erschlossen. Also bade ich in solchen Gewässern lieber nur dann, wenn gleichzeitig burgergemästete Amerikaner im Wasser sind.
Heute fahre ich schön gemütlich weiter Richtung Westen. Nach Western Australia. Wer hätte das gedacht. Dort gibt es dann irgendwann auch keine salties mehr.
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Donnerstag, 22. Oktober 2009
Erste Übernachtung im Wagen
cia, 10:56h
An die zu fahrenden Distanzen und die relativ kurzen Tage, gegen halb Sieben fängt es hier an, dunkel zu werden, muss ich mich wohl noch gewöhnen. Zum Ort meiner ersten Übernachtung kam ich vorgestern jedenfalls relativ spät. Zu spät. Denn ich musste erst noch lauter Mückennetze installieren, so dass ich erst kurz nach Einbruch der Dunkelheit im nahen Douglas River baden gehen konnte. Das war mir auf diesem Kontinent schon etwas unheimlich, aber der Drang, den Schweiß des Tages abzuwaschen, war größer.
Prompt tauchte im fahlen Schein meiner Funzel eine dunkle Schlange auf, die, wohl ebenso erschrocken, sich beeilte aus dem Scheinwerferkegel zu schlängeln. In Anbetracht der Tatsache, dass hier eigentlich ALLES giftig ist, hat mein Bad denn auch nur wenig länger als gar nicht gedauert. Auf dem Rückweg lag schon wieder so 'ne Schlange auf dem Weg.
Diesmal machte die allerdings gar keine Anstalten, sich ordnungsgemäß zu erschrecken, sondern drehte ihren Kopf vielsagend in meine Richtung. Das war non-verbale Kommunikation, wie sie sein soll. Ich hatte das "Verpiss' Dich" jedenfalls gleich verstanden. Und als ich dann so am mich Verpissen war, stand ich plötzlich Aug' in Aug' einer etwa mannshohen Kröte gegenüber.
Keelback Snake
Groß war erneut der Schrecken auf meiner Seite. Die Kröte dagegen machte eher den Eindruck, als hätte sie gerade einen geraucht. Aber das wusste ich ja nicht gleich. Es hätte schließlich auch die tödliche Insgesichtspringkröte sein können.
Und dann fiel mir auf, dass es im Unterholz überall knispelte und raschelte. Offensichtlich waren das doch nicht immer nur fallende Blätter. Im Licht der Taschenlampe funkelte der Boden außerdem wie mit kleinen Brillianten übersäht. Ich hatte heute noch nicht genug erlebt, also bückte ich mich, um nachzusehen, was das wohl sein könne. So viel ist sicher: Es war was. Denn was da so lieblich glitzerte, waren die Augen von Spinnen. Kleine Spinnen nur, dafür reich an Zahl. Und vielleicht giftig. Und hinter mir her.
Ich bin froh, dass mein Herz so robust zu sein scheint. Mit den Nerven fertig war ich dennoch und habe den Wagen diese Nacht nicht mehr verlassen.
Nachtrag: Die Keelback Snake ist übrigens ausnahmsweise NICHT giftig, dafür aber wenigstens aggressiv. Meine Einschätzung war also ganz richtig.
Prompt tauchte im fahlen Schein meiner Funzel eine dunkle Schlange auf, die, wohl ebenso erschrocken, sich beeilte aus dem Scheinwerferkegel zu schlängeln. In Anbetracht der Tatsache, dass hier eigentlich ALLES giftig ist, hat mein Bad denn auch nur wenig länger als gar nicht gedauert. Auf dem Rückweg lag schon wieder so 'ne Schlange auf dem Weg.
Diesmal machte die allerdings gar keine Anstalten, sich ordnungsgemäß zu erschrecken, sondern drehte ihren Kopf vielsagend in meine Richtung. Das war non-verbale Kommunikation, wie sie sein soll. Ich hatte das "Verpiss' Dich" jedenfalls gleich verstanden. Und als ich dann so am mich Verpissen war, stand ich plötzlich Aug' in Aug' einer etwa mannshohen Kröte gegenüber.
Keelback Snake
Groß war erneut der Schrecken auf meiner Seite. Die Kröte dagegen machte eher den Eindruck, als hätte sie gerade einen geraucht. Aber das wusste ich ja nicht gleich. Es hätte schließlich auch die tödliche Insgesichtspringkröte sein können.
Und dann fiel mir auf, dass es im Unterholz überall knispelte und raschelte. Offensichtlich waren das doch nicht immer nur fallende Blätter. Im Licht der Taschenlampe funkelte der Boden außerdem wie mit kleinen Brillianten übersäht. Ich hatte heute noch nicht genug erlebt, also bückte ich mich, um nachzusehen, was das wohl sein könne. So viel ist sicher: Es war was. Denn was da so lieblich glitzerte, waren die Augen von Spinnen. Kleine Spinnen nur, dafür reich an Zahl. Und vielleicht giftig. Und hinter mir her.
Ich bin froh, dass mein Herz so robust zu sein scheint. Mit den Nerven fertig war ich dennoch und habe den Wagen diese Nacht nicht mehr verlassen.
Nachtrag: Die Keelback Snake ist übrigens ausnahmsweise NICHT giftig, dafür aber wenigstens aggressiv. Meine Einschätzung war also ganz richtig.
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Dienstag, 20. Oktober 2009
Nu' aber!
cia, 04:04h
Gestern habe ich nur schlappe 11 Stunden gebraucht, um Alles rund um die Karre zu erledigen. Nun isse tatsächlich mein. Trautes Heim, Glück allein!
Links Autohändler Ian, rechts der Andere, hinten 4 Liter, 6 Zylinder und ein Riesenrohr. Selbstredend.
Noch ein paar Einkäufe und dann geht es endlich los. Mir reicht es auch allmählich, irgendwann muss ich ja mal zum Ende kommen.
Links Autohändler Ian, rechts der Andere, hinten 4 Liter, 6 Zylinder und ein Riesenrohr. Selbstredend.
Noch ein paar Einkäufe und dann geht es endlich los. Mir reicht es auch allmählich, irgendwann muss ich ja mal zum Ende kommen.
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Sonntag, 18. Oktober 2009
Kakadu und Konsorten
cia, 16:57h
Temperatur und Luftfeuchtigkeit haben mir bisher ganz schön zu schaffen gemacht. Eigentlich hing ich nur schlaff inne Ecke rum und habe gepennt. Immerhin ist das eine tolle Abwechslung im Vergleich zu meinem bisherigen Leben in Hannover.
Wenn mir jetzt einmal nicht zu warm sein sollte, dann liegt das wohl daran, dass ich gerade in einen Supermarkt oder sonstigen Laden gegangen bin. Dort wird man im Allgemeinen noch im Eingangsbereich schockgefrostet und bleibt dann fast so frisch wie direkt vom Acker. Pervers, sowas.
Mit einer geführten Drei-Tages-Tour habe ich derweil die Umgebung von Darwin erkundet. Dufte waren dabei die oasenartigen Wasserfälle, unter denen man leider nur dann baden konnte, wenn die Krokodile die "Wir dürfen hier nicht hinein"-Schilder verstanden hatten.
In den meisten Billabongs, das sind Wasserstellen, die nie austrocknen, war dagegen an Baden gar nicht zu denken, da sich dort zwar knuddelige Süßwasserkrokodile, aber leider auch garstige Salzwasserkrokodile, so genannte "salties" herumtreiben. Und die nagen wirklich alles an, was ihnen vor die Schnauze kömmt.
Faszinierend war auch eine Gang Dingos, die wir bei der Jagd auf ein schmackhaftes "roo", also ein Känguruh beobachten konnten. Das hatte selbst unser Guide noch nicht gesehen. Dabei müssen einem die Känguruhs nicht allzu leid tun. Die sind hier weit verbreitet. Ich hätte mir heute abend auf einem Markt sogar beinahe einen schmucken Flaschenöffner aus haarigen Känguruh-Klöten gekauft.
Ein weiteres Exkursionsziel im hiesigen Kakadu Nationalpark hieß Ubirr. Ich bin zwar für meine überschwänglichen Äußerungen, gerade wenn es um positive Dinge geht, bereits berüchtigt, muss hier aber aus gegebenem Anlass noch ein letztes Mal dick auftragen: Das war gut. Gute Landschaft auch. Mit Blick. Der war auch gut.
Große Teile vom Kakadu NP werden in der kommenden Regenzeit überschwemmt. Was sich hier im Hintergrund noch als grüne Wiesen mit ein wenig Wasser darstellt, wird in wenigen Wochen vollständig geflutet sein:
Ubirr / Kakadu NP
Das bedeutet dann leider auch, dass die Krokodile dann wirklich überall hinkommen. Ganz Darwin kann sich nur noch auf Stelzen bewegen, weil auf den Straßen überall Schnappmäuler herumlungern. Eventuell habe ich dass aber nur geträumt.
Grund genug jedenfalls, mich demnächst vom Acker zu machen. Morgen hole ich meinen Ford Falcon Station Wagon ab, in dem ich die nächsten Monate wohnen werde. Der hat bisher nur 404.000 Kilometer auf der Uhr. Ich bin also guten Mutes, dass der Wagen keinesfalls jeden Augenblick auseinanderbricht.
Wenn mir jetzt einmal nicht zu warm sein sollte, dann liegt das wohl daran, dass ich gerade in einen Supermarkt oder sonstigen Laden gegangen bin. Dort wird man im Allgemeinen noch im Eingangsbereich schockgefrostet und bleibt dann fast so frisch wie direkt vom Acker. Pervers, sowas.
Mit einer geführten Drei-Tages-Tour habe ich derweil die Umgebung von Darwin erkundet. Dufte waren dabei die oasenartigen Wasserfälle, unter denen man leider nur dann baden konnte, wenn die Krokodile die "Wir dürfen hier nicht hinein"-Schilder verstanden hatten.
In den meisten Billabongs, das sind Wasserstellen, die nie austrocknen, war dagegen an Baden gar nicht zu denken, da sich dort zwar knuddelige Süßwasserkrokodile, aber leider auch garstige Salzwasserkrokodile, so genannte "salties" herumtreiben. Und die nagen wirklich alles an, was ihnen vor die Schnauze kömmt.
Faszinierend war auch eine Gang Dingos, die wir bei der Jagd auf ein schmackhaftes "roo", also ein Känguruh beobachten konnten. Das hatte selbst unser Guide noch nicht gesehen. Dabei müssen einem die Känguruhs nicht allzu leid tun. Die sind hier weit verbreitet. Ich hätte mir heute abend auf einem Markt sogar beinahe einen schmucken Flaschenöffner aus haarigen Känguruh-Klöten gekauft.
Ein weiteres Exkursionsziel im hiesigen Kakadu Nationalpark hieß Ubirr. Ich bin zwar für meine überschwänglichen Äußerungen, gerade wenn es um positive Dinge geht, bereits berüchtigt, muss hier aber aus gegebenem Anlass noch ein letztes Mal dick auftragen: Das war gut. Gute Landschaft auch. Mit Blick. Der war auch gut.
Große Teile vom Kakadu NP werden in der kommenden Regenzeit überschwemmt. Was sich hier im Hintergrund noch als grüne Wiesen mit ein wenig Wasser darstellt, wird in wenigen Wochen vollständig geflutet sein:
Ubirr / Kakadu NP
Das bedeutet dann leider auch, dass die Krokodile dann wirklich überall hinkommen. Ganz Darwin kann sich nur noch auf Stelzen bewegen, weil auf den Straßen überall Schnappmäuler herumlungern. Eventuell habe ich dass aber nur geträumt.
Grund genug jedenfalls, mich demnächst vom Acker zu machen. Morgen hole ich meinen Ford Falcon Station Wagon ab, in dem ich die nächsten Monate wohnen werde. Der hat bisher nur 404.000 Kilometer auf der Uhr. Ich bin also guten Mutes, dass der Wagen keinesfalls jeden Augenblick auseinanderbricht.
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Dienstag, 13. Oktober 2009
Ankunft in Darwin
cia, 05:09h
04.40 Uhr. Schön, wenn man nach 17 Stunden Flug plus Wartezeit die vollgefurzte Blechröhre lebend sowie ohne Thrombose wieder verlassen kann und einem die feuchtwarme Luft gleich mit 27 Grad in die Fresse bläst. Und das um DIE Uhrzeit!
Ich bin also da. Das Gepäck auch. Und die Müdigkeit ist auch da. Na fein. Sogar ein epochal gemütliches Zimmer habe ich bereits bezogen und kann es gar nicht abwarten, nachher in dem plüschigen Kingsize-Bett zu versinken, das sich da rechts unten in der nicht minder epochalen Photographie andeutet:
Banyan View Lodge
Aber bis dahin muss ich wohl noch ein paar wichtige Dinge erledigen und, wenn es schlecht läuft, sogar die Stadt anschauen.
Ich bin also da. Das Gepäck auch. Und die Müdigkeit ist auch da. Na fein. Sogar ein epochal gemütliches Zimmer habe ich bereits bezogen und kann es gar nicht abwarten, nachher in dem plüschigen Kingsize-Bett zu versinken, das sich da rechts unten in der nicht minder epochalen Photographie andeutet:
Banyan View Lodge
Aber bis dahin muss ich wohl noch ein paar wichtige Dinge erledigen und, wenn es schlecht läuft, sogar die Stadt anschauen.
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