Mittwoch, 17. März 2010
Banks Peninsula
cia, 05:56h
Christchurch ist mit etwa 345.000 Einwohnern bereits die größte Agglomeration auf Neuseelands Südinsel, aber leider auch nur eine Stadt wie viele andere. Deshalb war ich froh, von dort endlich weg zu kommen. In unmittelbarer Nähe zur Stadt liegt die Banks Halbinsel. Die ist vulkanischen Ursprungs, also durchaus bergig. Von den kurvenreichen, engen Straßen an den teils aufregend steilen Abhängen eröffnen sich großartige Ausblicke.
Am pazifischen Ozean
Während ich noch darüber nachdenke, ob das demonstrative Verteilen alter Unterhosen als Abschreckung gegen Langfinger ausreicht, um diese von meinem nun unverschlossen geparkten Wagen fern zu halten, oder ob ich auch ein Fenster hätte öffnen sollen, um der Malefizbuben sämtliche Sinne anzusprechen, fällt mir auf, dass es hier ja genauso wenig grün ist wie in Australien.
Wasser soll es in Neuseeland doch eigentlich genug geben. Wie zum Beweis hat es gleich in der ersten Nacht ausgiebig geregnet. Das war mir aber erst einmal schnurz, den mein Campervan ist der pure Luxus im Vergleich zu meiner Karre in Australien. Seine besten Tage hat der Wagen zwar ebenfalls schon längst hinter sich, bietet aber deutlich mehr Stauraum, eine völlig ebene Liegefläche und sogar eine aktiv kühlende Kühlbox. Ein Quantensprung in der Campologie.
Mein erster Morgen in Neuseeland ist kühl und bewölkt. Ich genieße das in vollen Zügen, war ich doch der australischen Wüstenei reichlich überdrüssig geworden. Doch nicht lang und der Himmel klart auf. Erneut nehme ich kühn die Fahrt an den geradezu alpinen Berghängen auf.
Banks Peninsula, oberhalb Lyttelton
Die Kurverei auf den hiesigen Straßen ist nicht ungefährlich, denn da gibt es keine Planken, die ein eventuelles Abstürzen verhindern würden. Man muss aber sowieso vorsichtig sein, weil die Neuseeländer gelegentlich die Eigenart haben, ihre Robben mitten auf der Straße zu reparieren.
Können die das nicht woanders machen?
Nur komisch, dass dann nie eines der Tiere zu sehen ist. Wenigstens fahren die hier auch nur links, daran habe ich mich ja bereits gewöhnt. Kaum vorstellbar die Verwirrung, wenn die Neuseeländer beispielsweise nicht oben führen, sondern auf der Unterseite der Straße, um nur ja etwas anders zu machen als alle Anderen.
Wer beim Betrachten der tollen Ausblicke keinen Abhang heruntergefallen oder mit einer Robbe zusamengestoßen ist, der kommt am Ende der Straße nach Akaroa. Der touristisch überfrachtete Ort ist weniger spannend als die Tatsache, dass er sich im Zentrum eines riesigen, ehemaligen Vulkans befindet. Dies wird allerdings nur bei einem Blick auf eine Karte oder vielleicht bei Google Earth deutlich.
Akaroa Harbour
Die umliegenden Berge sind übrigens nicht von Natur aus so kahl. Die ersten Siedler in Neuseeland waren jedoch keine Europäer, wie man nun vielleicht folgern könnte, sondern Maori, Nachfahren polynesischer Auswanderer, die dem weißen Mann in keinster Weise beim Raubbau in der Natur nachstanden. Ganz allgemein scheint ja die maximal-invasive Ausnutzung natürlicher Ressourcen ein Indikator für Hochkulturen zu sein. Tolle Kulturen.
Erst etwa zwischen dem zehnten und dem zwölften Jahhundert haben sich die Maori auf den bis dahin von Menschen unbewohnten Inseln Neuseelands breit gemacht. Damit sind sie den Europäern, weltgeschichtlich gesehen, nur knapp zuvor gekommen. Maori als "Ureinwohner" zu bezeichnen, ist daher wohl nicht angebracht. Im Jahre 1642 erreicht mit dem holländischen Entdecker Abel Tasman der erste Europäer die Inseln und ist gleich kriegerisch begrüßt worden. Das war sicher richtig, denn es hat den Maori noch einmal über hundert Jahre Ruhe verschafft, während der sie sich ungestört weiter untereinander abschlachten konnten, bevor das dann die Weißen für sie übernommen haben.
Ganz anders als in Australien habe ich den Eindruck, dass die Integration in Neuseeland heute deutlich weiter fortgeschritten ist, beziehungsweise muss darüber überhaupt nicht mehr diskutiert werden - sie hat einfach bereits stattgefunden. Meiner Meinung nach liegt das zu einem Gutteil an dem deutlich fortgeschrittenen Entwicklungsstadium der Maori - im Vergleich zu dem der Aboriginals, für die der westliche Lebensstil noch heute völlig konträr zu ihren jahrzehntausendelang unveränderten Traditionen ist.
Am pazifischen Ozean
Während ich noch darüber nachdenke, ob das demonstrative Verteilen alter Unterhosen als Abschreckung gegen Langfinger ausreicht, um diese von meinem nun unverschlossen geparkten Wagen fern zu halten, oder ob ich auch ein Fenster hätte öffnen sollen, um der Malefizbuben sämtliche Sinne anzusprechen, fällt mir auf, dass es hier ja genauso wenig grün ist wie in Australien.
Wasser soll es in Neuseeland doch eigentlich genug geben. Wie zum Beweis hat es gleich in der ersten Nacht ausgiebig geregnet. Das war mir aber erst einmal schnurz, den mein Campervan ist der pure Luxus im Vergleich zu meiner Karre in Australien. Seine besten Tage hat der Wagen zwar ebenfalls schon längst hinter sich, bietet aber deutlich mehr Stauraum, eine völlig ebene Liegefläche und sogar eine aktiv kühlende Kühlbox. Ein Quantensprung in der Campologie.
Mein erster Morgen in Neuseeland ist kühl und bewölkt. Ich genieße das in vollen Zügen, war ich doch der australischen Wüstenei reichlich überdrüssig geworden. Doch nicht lang und der Himmel klart auf. Erneut nehme ich kühn die Fahrt an den geradezu alpinen Berghängen auf.
Banks Peninsula, oberhalb Lyttelton
Die Kurverei auf den hiesigen Straßen ist nicht ungefährlich, denn da gibt es keine Planken, die ein eventuelles Abstürzen verhindern würden. Man muss aber sowieso vorsichtig sein, weil die Neuseeländer gelegentlich die Eigenart haben, ihre Robben mitten auf der Straße zu reparieren.
Können die das nicht woanders machen?
Nur komisch, dass dann nie eines der Tiere zu sehen ist. Wenigstens fahren die hier auch nur links, daran habe ich mich ja bereits gewöhnt. Kaum vorstellbar die Verwirrung, wenn die Neuseeländer beispielsweise nicht oben führen, sondern auf der Unterseite der Straße, um nur ja etwas anders zu machen als alle Anderen.
Wer beim Betrachten der tollen Ausblicke keinen Abhang heruntergefallen oder mit einer Robbe zusamengestoßen ist, der kommt am Ende der Straße nach Akaroa. Der touristisch überfrachtete Ort ist weniger spannend als die Tatsache, dass er sich im Zentrum eines riesigen, ehemaligen Vulkans befindet. Dies wird allerdings nur bei einem Blick auf eine Karte oder vielleicht bei Google Earth deutlich.
Akaroa Harbour
Die umliegenden Berge sind übrigens nicht von Natur aus so kahl. Die ersten Siedler in Neuseeland waren jedoch keine Europäer, wie man nun vielleicht folgern könnte, sondern Maori, Nachfahren polynesischer Auswanderer, die dem weißen Mann in keinster Weise beim Raubbau in der Natur nachstanden. Ganz allgemein scheint ja die maximal-invasive Ausnutzung natürlicher Ressourcen ein Indikator für Hochkulturen zu sein. Tolle Kulturen.
Erst etwa zwischen dem zehnten und dem zwölften Jahhundert haben sich die Maori auf den bis dahin von Menschen unbewohnten Inseln Neuseelands breit gemacht. Damit sind sie den Europäern, weltgeschichtlich gesehen, nur knapp zuvor gekommen. Maori als "Ureinwohner" zu bezeichnen, ist daher wohl nicht angebracht. Im Jahre 1642 erreicht mit dem holländischen Entdecker Abel Tasman der erste Europäer die Inseln und ist gleich kriegerisch begrüßt worden. Das war sicher richtig, denn es hat den Maori noch einmal über hundert Jahre Ruhe verschafft, während der sie sich ungestört weiter untereinander abschlachten konnten, bevor das dann die Weißen für sie übernommen haben.
Ganz anders als in Australien habe ich den Eindruck, dass die Integration in Neuseeland heute deutlich weiter fortgeschritten ist, beziehungsweise muss darüber überhaupt nicht mehr diskutiert werden - sie hat einfach bereits stattgefunden. Meiner Meinung nach liegt das zu einem Gutteil an dem deutlich fortgeschrittenen Entwicklungsstadium der Maori - im Vergleich zu dem der Aboriginals, für die der westliche Lebensstil noch heute völlig konträr zu ihren jahrzehntausendelang unveränderten Traditionen ist.