Donnerstag, 4. März 2010
The Grampians
Jetzt geht es endlich 'raus aus der Wüste, in Richtung Meer. Gut, ein paar hundert Kilometer sind es noch und viel Umwerfendes gibt es unterwegs vermutlich kaum zu sehen, aber das Ziel ist schon mal ermutigend. Irgendwann taucht dann plötzlich ein Felsmassiv mitten in der flachen Ebene auf, ähnlich den Stirling Ranges bei Albany. Im Abendlicht werden die Grampians schön beleuchtet, am Fuße der Berge grasen dutzende Känguruhs links und rechts der ruhigen Nebenstraße.


Die Grampians von Nordwesten

Ich bin mal wieder spät dran und setze noch schnell, bevor das Licht schwindet, Wasser für Nudelsuppe und Rasur auf, dusche mich wie üblich unter einem Schwall Wassers aus meinen Kanistern und merke erst dann, dass ich weder von Fliegen noch von Mücken genervt werde. Die Luft ist kühler und ein Bach rauscht im Hintergrund. Jetzt geht es mir gut, denn der wüste Teil dieser Reise, bis auf eine Ausnahme, ist jetzt dauerhaft abgehakt. Von Hitze und Staub habe ich mittlerweile genauso die Schnauze voll, wie die Lüftungsanlage meines Vehikels. Dann verkündet die Wettervorhersage allerdings, dass morgen für Melbourne 37 Grad zu erwarten sind. Nun gut, aber wenigstens kommen keine derart große Etappen mit ermüdend langweiligen Fahrstrecken mehr.

Nächstentags merke ich, dass selbstverständlich doch Mücken da sind, aber lediglich von harmloser Anzahl und Penetranz. Ungestochen geht es also bergauf, per Fahrzeug, versteht sich, vorbei an nettem Wasserfall und kleinem Stausee, bis zum Feuerwachturm Reed Lookout inmitten des Massivs. Über dessen steil abfallende Hänge hat man einen wirklich großartigen Ausblick auf die umliegenden Berge.


Am Reed Lookout

Dort wird auf einen äußerst interessantes Objekt hingewiesen, das ich mir gern noch angesehen hätte. Sieben Meilen waren mir aber einfach zu weit weg ohne die entsprechenden Stiefel.


Zum Arsch mit Ohren da lang

Überall in den Grampians sind Wanderwege der unterschiedlichsten Schwierigkeitsgrade verteilt und belohnen Wanderer oft mit toller Fernsicht. Der Weg zum Mt. William ist leider bescheuert, weil er lediglich eine für Autos gesperrte Asphaltstraße ist. Man wird dafür mit einem Wahnsinnsblick auf das umliegende Flachland entschädigt.


Blick vom Mt. William

Auf der anderen Seite enden die Grampians dann genauso plötzlich, wie sie zuvor aufgetaucht waren. Alles in allem eine schöne kleine Bergkette, die noch dazu viel übersichtlicher ist als die weit ausufernden Flinders Ranges, sofern das ein Qualitätskriterium sein kann.


Ende