Dienstag, 16. Februar 2010
Adelaide
Na gut. Aber über Adelaide gibt es wirklich nicht viel zu berichten. Irgendwo habe ich eine Thermometer gesehen, das 45 Grad anzeigt. Kaum zu glauben, aber es fühlt sich in jedem Falle so an. Die Luft steht und hat circa 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Um 17 Uhr sind es laut Radio immer noch 38 Grad. Unerträglich. Derzeit ist Adelaide die wärmste Metropole ganz Australiens, was nicht normal ist. Die Anderthalb-Millionen-Einwohner-Stadt selbst ist eher uninteressant und architektonisch beliebig.


Downtown Adelaide

Dazu wieder die üblichen und schier endlosen, monotonen Vororte. Zugegebenermaßen muss man für gewisse kulturelle Details vielleicht länger bleiben, als nur einen Tag. Optisch verspricht jedenfalls einzig die schöne Oase des botanischen Gartens etwas Abwechslung in der großstädtischen Tristesse. Täglich bis zum Sonnenuntergang geöffnet, schließt dieser natürlich bereits um 18.30 Uhr.


Adelaide Botanic Garden

Okay, das Foto war gemein. Zur geringfügigen Entlastung der Stadt hier etwas Schöneres:


Schöner.

Immerhin gehört zu Adelaide eine kilometerlange ocean front mit Stränden in Sonnenuntergangsausrichtung. Wirklich toll wäre die allerdings erst, wenn man die meist hässlichen Häuser dort abrisse und durch gefälligere ersetzte.

Dann habe ich Glück und erkenne noch rechtzeitig einen (irreparablen) Platten. Reifenwerkstätten gibt es hier ja wie Sand am Meer. Was in der Walachei unter Umständen Tage hätte dauern können, ist am Stadtrand in nur 20 Minuten erledigt.

Mit zwei neuen Reifen entkomme ich endlich dem perversen Stadtklima und fahre durch die toskanisch anmutenden Adelaide Hills Richtung Süden. Es ist auffällig, dass hier viele Nebenerwerbslandwirte versuchen, ihre Scheiße loszuwerden. Überall preisen Schilder Horse Poo, Chicken Poo oder Pigeon Poo für wenige Dollar an. Ich hatte mich bereits für ein großes Exportgebinde Taubenscheiße entschieden, in deutschen Städten herrscht ja bekanntermaßen starke Nachfrage. Letztlich ist das Projekt aber an der mangelnden Ladekapazität meines Fahrzeugs gescheitert.

Weil es nur wenige Kilometer Umweg sind, kann ich mir einen Abstecher nach Hahndorf nicht verkneifen. Dort "glaubt man sich plötzlich mitten in einem deutschen Themenpark", schwelgt Lonely Planet. Ja, vielleicht in einem us-amerikanischen, denn Hahndorf wirkt in etwa so deutsch, wie Bill Clinton keinen Sex mit der dicken Praktikantin hatte.