Montag, 14. Dezember 2009
Albany
cia, 06:04h
In Albany beziehe ich als erstes einen Campingplatz am Middleton Beach. Die freundliche Dame am Empfang gibt mir Rabatt, obwohl ich gar nicht danach gefragt habe. Mann, muss ich bemitleidenswert aussehen. Das gesparte Geld investiere ich dafür gleich in die Waschmaschine und stopfe wie üblich alles zusammen. Auch die rote Hose kommt zu den weissen T-Shirts in die Trommel.
Der Rosa Riese und das Resultat seiner Waschkraft
Das Ergebnis zeigt einmal mehr, dass es ganz gut war, nur aussortierte Klamotten mit auf die Reise zu nehmen. Nachdem diese Arbeit so professionell erledigt ist, mache ich mich auf, um einen Tauchgang für den nächsten Tag zu organisieren. Aber das war noch nicht Alles: Da Schreiben manchmal hilft, die Belastungen des Urlauberalltags zu bewältigen, hatte ich mich zwischenzeitlich doch dazu durchgerungen, mir einen neuen Klappcomputer zu besorgen. Ein Neukauf birgt einige Vorteile, denn bei Gebrauchten weiß man ja nie, was man bekommt. Zudem hatte mein lieb Mütterlein mir entsprechend zugeredet, als ich noch am Zögern war. Sie würde auch die Kosten übernehmen.
Eine Stunde später spaziere ich mit der allerneuesten, allerschnellsten, allerbesten und daher auch allerteuersten Hardware aus dem Fachgeschäft. Die Rechnung ist unterwegs.
Sofern jetzt noch nicht der Erbfall eingetreten sein sollte, bitte ich meine Frau Mutter auch diesen Teil noch zu lesen: Ich beliebe natürlich zu scherzen! Also Entwarnung für die Haushaltskasse. Vielmehr habe ich Glück und kann ein Auslauf-Netbook zum Aldipreis erstehen. Die nächsten Tage werde ich also mit der immer wieder erquicklichen Konfiguration eines neuen Elektronengehirns verbringen. Heißa, das macht Spaß. Wie sich herausstellt, ist mein Auto-Strom-Konverter leider knapp zu schwach, um das Netbook laden zu können. Ein neues Problem ward geboren, preiset den Herrn.
Als Stadt ist Albany eigentlich recht egal bis hässlich. Als Ausgangspunkt für Tauchtouren aber genau der richtige Ort. Oder es liegt schlicht daran, dass Wochenende ist. Jedenfalls finden endlich mal Tauchausflüge statt, während ich vor Ort bin. Der Morgen hat sich zur Feier des Tages gedacht "heut' mach ich's mal ganz anders" und ist zur Abwechslung kalt und bewölkt. Nicht wirklich einladend für's Tauchen.
Das Wetter habe ich Unterwasser erst einmal vergessen. Bei guter Sicht gab es tolle Klippen mit großem Seetangwald zu entdecken. Herrlich, wie sich der Seetang mit der jeweiligen Strömung hin- und herbewegt. Viele Fische und Farben waren allerdings nicht zu sehen. Den Fischen darf man es aber nicht verübeln. Plötzlich schossen nämlich braune Pfeile durch das Wasser - Seebären! Phantastisch wie elegant und blitzschnell die sich im Wasser bewegen. Ein Taucher ist dagegen so agil wie eine Verkehrsampel. Manchmal reicht es dennoch, um die Neugier der Tiere zu wecken. Dann kommen sie so nah auf einen zugeschwommen, dass sich beinahe die Nasen berühren.
Seebären
Da ich leider keine Kamera habe, die zum Tauchen taucht, müsst Ihr Euch die Felsen einfach in blau vorstellen, dann ist es fast wie Unterwasser.
Nur Tauchgruppenzwang und eventuell auch begrenzter Luftvorrat konnten mich davon abhalten, den ganzen Vormittag mit den Seebären zu spielen. Zur allgemeinen Erbauung muss sich während des ersten Tauchgangs die Laune von Petrus deutlich verbessert haben. Es war fast keine Wolke mehr am Himmel, als wir zum Boot zurückkehrten. Für den Wind scheint er leider nicht zuständig zu sein. Deshalb war ich fast froh, bald wieder ins kalte Wasser spingen zu dürfen. Diesmal tauchten wir zur "Cheynes III", dem Wrack eines Walfängers, der hier zur Freude der Unterwassersportler versenkt wurde. Es ist ganz schön unheimlich, wenn man dem Grund näherkommt und sich irgendwann die Silouette eines Schiffsteils im tiefen Blau des Meeres abzeichnet. Auch ein tolles Erlebnis.
Und es blieb noch Zeit für ein wenig Sightseeing im Dauerstress. Wegen der kurzen Öffnungszeiten. Gut, Vieles davon wird von Ehrenamtlichen am Laufen gehalten, da darf man nicht zu viel erwarten.
Unter Anderem stand ein Nachbau der Brigg Amity auf meiner Besuchsliste. Das Schiff kam 1826 hierher, um einen ersten Außenposten im Westen des Kontinents zu gründen, bevor die Franzosen dies tun. Zu dem Zeitpunkt hätte das durchaus noch passieren können. Anbei ein Bild von der Offiziersmesse der Amity:
Schicke Holzvertäfelung
Das Foto habe ich gewählt, weil ich es so gemütlich finde. Man stelle sich vor, dort mit einem Glase Punsch zu sitzen, während draußen der Wind heult, das Gebälk knarzt und die Taue ächzen. Das Kaminfeuer prasselt, als der Käpt'n hereinkommt und sich noch einen Schluck genehmigt. Eben hat er die Selbststeueranlage programmiert und das Personal angewiesen, die Sauna anzufeuern, als ... einfach saugemütlich! Vielleicht sollte ich meinen Wagen auch täfeln.
Dann war da noch ein Funkturm oberhalb von Albany. Eigentlich ein hässlicher Betonbau, hat er mich dennoch beeindruckt. Er ist nämlich gleichzeitig als Aussichtsturm konzipiert. Eine unerhörte Vorstellung! Auf so eine naheliegende Idee würden die Vollpfosten in Deutschland nie kommen.
Blick auf Albany
Ja, Herr Telekom, ich denke da insbesondere an Sie, aber auch an die Schwachmaten aus den Stadtplanungsämtern, die eine solche Zusatzfunktion nicht grundsätzlich zur Auflage für die Baugenehmigung machen - im Sinne des Fremdenverkehrs! Aber wehe, wenn ein Privatmann mal sein Dachgeschoss ausbauen will! Und für den Fall, dass doch noch jemand darauf kommen sollte, gibt es ja die Bedenkenträger. Schließlich könnte sich jemand vom Turm stürzen. Als ob der das nicht auch vom Parkhaus könnte.
Der Rosa Riese und das Resultat seiner Waschkraft
Das Ergebnis zeigt einmal mehr, dass es ganz gut war, nur aussortierte Klamotten mit auf die Reise zu nehmen. Nachdem diese Arbeit so professionell erledigt ist, mache ich mich auf, um einen Tauchgang für den nächsten Tag zu organisieren. Aber das war noch nicht Alles: Da Schreiben manchmal hilft, die Belastungen des Urlauberalltags zu bewältigen, hatte ich mich zwischenzeitlich doch dazu durchgerungen, mir einen neuen Klappcomputer zu besorgen. Ein Neukauf birgt einige Vorteile, denn bei Gebrauchten weiß man ja nie, was man bekommt. Zudem hatte mein lieb Mütterlein mir entsprechend zugeredet, als ich noch am Zögern war. Sie würde auch die Kosten übernehmen.
Eine Stunde später spaziere ich mit der allerneuesten, allerschnellsten, allerbesten und daher auch allerteuersten Hardware aus dem Fachgeschäft. Die Rechnung ist unterwegs.
Sofern jetzt noch nicht der Erbfall eingetreten sein sollte, bitte ich meine Frau Mutter auch diesen Teil noch zu lesen: Ich beliebe natürlich zu scherzen! Also Entwarnung für die Haushaltskasse. Vielmehr habe ich Glück und kann ein Auslauf-Netbook zum Aldipreis erstehen. Die nächsten Tage werde ich also mit der immer wieder erquicklichen Konfiguration eines neuen Elektronengehirns verbringen. Heißa, das macht Spaß. Wie sich herausstellt, ist mein Auto-Strom-Konverter leider knapp zu schwach, um das Netbook laden zu können. Ein neues Problem ward geboren, preiset den Herrn.
Als Stadt ist Albany eigentlich recht egal bis hässlich. Als Ausgangspunkt für Tauchtouren aber genau der richtige Ort. Oder es liegt schlicht daran, dass Wochenende ist. Jedenfalls finden endlich mal Tauchausflüge statt, während ich vor Ort bin. Der Morgen hat sich zur Feier des Tages gedacht "heut' mach ich's mal ganz anders" und ist zur Abwechslung kalt und bewölkt. Nicht wirklich einladend für's Tauchen.
Das Wetter habe ich Unterwasser erst einmal vergessen. Bei guter Sicht gab es tolle Klippen mit großem Seetangwald zu entdecken. Herrlich, wie sich der Seetang mit der jeweiligen Strömung hin- und herbewegt. Viele Fische und Farben waren allerdings nicht zu sehen. Den Fischen darf man es aber nicht verübeln. Plötzlich schossen nämlich braune Pfeile durch das Wasser - Seebären! Phantastisch wie elegant und blitzschnell die sich im Wasser bewegen. Ein Taucher ist dagegen so agil wie eine Verkehrsampel. Manchmal reicht es dennoch, um die Neugier der Tiere zu wecken. Dann kommen sie so nah auf einen zugeschwommen, dass sich beinahe die Nasen berühren.
Seebären
Da ich leider keine Kamera habe, die zum Tauchen taucht, müsst Ihr Euch die Felsen einfach in blau vorstellen, dann ist es fast wie Unterwasser.
Nur Tauchgruppenzwang und eventuell auch begrenzter Luftvorrat konnten mich davon abhalten, den ganzen Vormittag mit den Seebären zu spielen. Zur allgemeinen Erbauung muss sich während des ersten Tauchgangs die Laune von Petrus deutlich verbessert haben. Es war fast keine Wolke mehr am Himmel, als wir zum Boot zurückkehrten. Für den Wind scheint er leider nicht zuständig zu sein. Deshalb war ich fast froh, bald wieder ins kalte Wasser spingen zu dürfen. Diesmal tauchten wir zur "Cheynes III", dem Wrack eines Walfängers, der hier zur Freude der Unterwassersportler versenkt wurde. Es ist ganz schön unheimlich, wenn man dem Grund näherkommt und sich irgendwann die Silouette eines Schiffsteils im tiefen Blau des Meeres abzeichnet. Auch ein tolles Erlebnis.
Und es blieb noch Zeit für ein wenig Sightseeing im Dauerstress. Wegen der kurzen Öffnungszeiten. Gut, Vieles davon wird von Ehrenamtlichen am Laufen gehalten, da darf man nicht zu viel erwarten.
Unter Anderem stand ein Nachbau der Brigg Amity auf meiner Besuchsliste. Das Schiff kam 1826 hierher, um einen ersten Außenposten im Westen des Kontinents zu gründen, bevor die Franzosen dies tun. Zu dem Zeitpunkt hätte das durchaus noch passieren können. Anbei ein Bild von der Offiziersmesse der Amity:
Schicke Holzvertäfelung
Das Foto habe ich gewählt, weil ich es so gemütlich finde. Man stelle sich vor, dort mit einem Glase Punsch zu sitzen, während draußen der Wind heult, das Gebälk knarzt und die Taue ächzen. Das Kaminfeuer prasselt, als der Käpt'n hereinkommt und sich noch einen Schluck genehmigt. Eben hat er die Selbststeueranlage programmiert und das Personal angewiesen, die Sauna anzufeuern, als ... einfach saugemütlich! Vielleicht sollte ich meinen Wagen auch täfeln.
Dann war da noch ein Funkturm oberhalb von Albany. Eigentlich ein hässlicher Betonbau, hat er mich dennoch beeindruckt. Er ist nämlich gleichzeitig als Aussichtsturm konzipiert. Eine unerhörte Vorstellung! Auf so eine naheliegende Idee würden die Vollpfosten in Deutschland nie kommen.
Blick auf Albany
Ja, Herr Telekom, ich denke da insbesondere an Sie, aber auch an die Schwachmaten aus den Stadtplanungsämtern, die eine solche Zusatzfunktion nicht grundsätzlich zur Auflage für die Baugenehmigung machen - im Sinne des Fremdenverkehrs! Aber wehe, wenn ein Privatmann mal sein Dachgeschoss ausbauen will! Und für den Fall, dass doch noch jemand darauf kommen sollte, gibt es ja die Bedenkenträger. Schließlich könnte sich jemand vom Turm stürzen. Als ob der das nicht auch vom Parkhaus könnte.