Montag, 14. Dezember 2009
Nachrichten ABC Radio
cia, 05:44h
26. November 2009. Im Radio kommt gerade die Nachricht, dass die 350-Seelen-Gemeinde Docker River, ganz im Südwesten des Northern Territory, von etwa 6.000 marodierenden Kamelen belagert wird. Der Grund liegt in der dauerhaften Trockenheit des Outbacks und einer frühen Hitzewelle, die auch die letzten Billabongs ausgetrocknet hat, so dass die Tiere in ihrer Verzweiflung den Ort überfallen haben, um auf jede erdenkliche Art an Wasser zu kommen.
Das Problem dabei ist nicht nur die schiere Anzahl der Kamele. Die über zwei Meter großen und bis zu 900 Kilogramm schweren Brocken brechen nämlich durch Badezimmerwände, knacken Leitungen, walzen Zäune nieder, um an die Wassertropfen der Klimaanlagen zu gelangen,
Ein Kamel beim noch gesitteten Versuch, Wasser aufzutreiben
www.abc.net.au/news/stories/2009/11/26/2753917.htm
demolieren die Landebahn und verseuchen die lokalen Wasserreserven. Wenn man die Tür öffnet und gleich von einer Horde Kamele überrannt zu werden droht, die schon vor der Tür wartet, dann ist das auf Dauer schon etwas beunruhigend. Mittlerweile streift eine geschätzte Million Kamele im Outback umher und verursacht dabei Schäden an der übrigen Natur, die bisher noch gar nicht erfasst wurden.
Kamele überfallen Docker River
cdn.necn.com/files/2009/11/26/vlcsnap-2009-11-26-07h33m56s215.jpg
Wie eigentlich immer, ist das Problem natürlich hausgemacht: Im vorletzten Jahrhundert wurden die Tiere importiert, um den Entdeckern bei ihren Wüstenexpeditionen zu helfen und später, um den Nachschub in entlegege Gebiete sicherzustellen. Als Eisenbahn und Straßenbau die Kamelkaravanen überflüssig machten, wurde das Höckervieh einfach in die Wüste entlassen. Und nu' hammwa den Salat!
Mann, die Leute haben früher wirklich nicht weiter gedacht, als ein Schwein scheißt! Zu der Zeit hatten sie ja bereits eine große Kaninchenplage, derer sie nicht Herr wurden. Um die wohl weil schmackhaft importierten Kaninchen zu dezimieren, importierte man Füchse, die sich ihrerseits als Katastrophe für die heimische Tierwelt herausstellten. Um diese nun wieder loszuwerden, liegen heuer australienweit Köder mit dem Gift "1080" aus. Das kommt hier in einigen Pflanzen vor und ist angeblich für einheimische Tiere nicht giftig. Gleichzeitig will man damit auch wilden Katzen an den Kragen, die früher als Haustiere eingeführt wurden, um die eingeführten Ratten auszurattieren. So geht es wohl munter weiter, bis der Herr Hirn vom Himmel wirft.
Kein Kommentar
Dass sich also hervorragend an die Wüste angepasste Tiere wie Kamele eventuell ebenfalls von allein weitervermehren könnten, darauf ist von den Gehirnamputaten damals niemand gekommen.
Das Problem in Docker River soll kurzfristig und leider auf besonders unschöne Art gelöst werden. Mit Hubschraubern will man die Kamele 15 Km aus dem Dorf treiben, sie dort abknallen und dann verwesen lassen. Das wird sicher nicht unter waidmännischen Gesichtspunkten ablaufen. Ich mag mir diese Tierquälerei gar nicht ausmalen.
Glücklicherweise wurde ich durch eine Meldung ganz anderer Art abgelenkt. In irgendeiner Gemeinde hatte Jemand durch Meldung eines veritablen Gaslecks Großalarm ausgelöst. Rettungskräfte stellten vor Ort schnell die Ursache des Gasgeruchs fest: Eine stattliche 120-Kilogramm-Sau hatte sich in Nachbars Garten gemütlich eingerichtet. Dem Verursacher des Großeinsatzes soll es recht peinlich gewesen sein, als ihm klar wurde, aus welchem Loch das Gas entwichen war. Eine echte Sommerlochgeschichte. Mich beeindruckt dabei die beeindruckende Furzleistung der Sau.
Das Problem dabei ist nicht nur die schiere Anzahl der Kamele. Die über zwei Meter großen und bis zu 900 Kilogramm schweren Brocken brechen nämlich durch Badezimmerwände, knacken Leitungen, walzen Zäune nieder, um an die Wassertropfen der Klimaanlagen zu gelangen,
Ein Kamel beim noch gesitteten Versuch, Wasser aufzutreiben
www.abc.net.au/news/stories/2009/11/26/2753917.htm
demolieren die Landebahn und verseuchen die lokalen Wasserreserven. Wenn man die Tür öffnet und gleich von einer Horde Kamele überrannt zu werden droht, die schon vor der Tür wartet, dann ist das auf Dauer schon etwas beunruhigend. Mittlerweile streift eine geschätzte Million Kamele im Outback umher und verursacht dabei Schäden an der übrigen Natur, die bisher noch gar nicht erfasst wurden.
Kamele überfallen Docker River
cdn.necn.com/files/2009/11/26/vlcsnap-2009-11-26-07h33m56s215.jpg
Wie eigentlich immer, ist das Problem natürlich hausgemacht: Im vorletzten Jahrhundert wurden die Tiere importiert, um den Entdeckern bei ihren Wüstenexpeditionen zu helfen und später, um den Nachschub in entlegege Gebiete sicherzustellen. Als Eisenbahn und Straßenbau die Kamelkaravanen überflüssig machten, wurde das Höckervieh einfach in die Wüste entlassen. Und nu' hammwa den Salat!
Mann, die Leute haben früher wirklich nicht weiter gedacht, als ein Schwein scheißt! Zu der Zeit hatten sie ja bereits eine große Kaninchenplage, derer sie nicht Herr wurden. Um die wohl weil schmackhaft importierten Kaninchen zu dezimieren, importierte man Füchse, die sich ihrerseits als Katastrophe für die heimische Tierwelt herausstellten. Um diese nun wieder loszuwerden, liegen heuer australienweit Köder mit dem Gift "1080" aus. Das kommt hier in einigen Pflanzen vor und ist angeblich für einheimische Tiere nicht giftig. Gleichzeitig will man damit auch wilden Katzen an den Kragen, die früher als Haustiere eingeführt wurden, um die eingeführten Ratten auszurattieren. So geht es wohl munter weiter, bis der Herr Hirn vom Himmel wirft.
Kein Kommentar
Dass sich also hervorragend an die Wüste angepasste Tiere wie Kamele eventuell ebenfalls von allein weitervermehren könnten, darauf ist von den Gehirnamputaten damals niemand gekommen.
Das Problem in Docker River soll kurzfristig und leider auf besonders unschöne Art gelöst werden. Mit Hubschraubern will man die Kamele 15 Km aus dem Dorf treiben, sie dort abknallen und dann verwesen lassen. Das wird sicher nicht unter waidmännischen Gesichtspunkten ablaufen. Ich mag mir diese Tierquälerei gar nicht ausmalen.
Glücklicherweise wurde ich durch eine Meldung ganz anderer Art abgelenkt. In irgendeiner Gemeinde hatte Jemand durch Meldung eines veritablen Gaslecks Großalarm ausgelöst. Rettungskräfte stellten vor Ort schnell die Ursache des Gasgeruchs fest: Eine stattliche 120-Kilogramm-Sau hatte sich in Nachbars Garten gemütlich eingerichtet. Dem Verursacher des Großeinsatzes soll es recht peinlich gewesen sein, als ihm klar wurde, aus welchem Loch das Gas entwichen war. Eine echte Sommerlochgeschichte. Mich beeindruckt dabei die beeindruckende Furzleistung der Sau.