Montag, 7. Dezember 2009
Perth
Seit langem treffe ich plötzlich wieder auf Ampeln und vielspurigen Straßenverkehr. Dazu ist Perth wie jede Stadt: Laut, groß und unübersichtlich, hektisch und voll üblen Gestanks. Und es lungern finstere Gestalten auf den Stra en herum. Nach all den Wochen im Hinterland bin ich wirklich wie geschockt!

Zu allem Überfluss muss ich mitten in die Höhle des Löwen, um endlich eine neue Kamera zu besorgen. Dies zwingt mich zum zweiten Mal in meinem Leben in eines dieser schrecklichen Parkhäuser. Ich bin mit den Nerven fertig und will nur noch weg. Aber es hülft nichts, ich brauche einen Photoapparat. Am Ende bin ich nicht wirklich begeistert von meiner Errungenschaft, die aber mangels besserer Optionen wenigstens als vernünftiger Kompromiss erscheint.

Immerhin finde ich trotz großstädtischen Molochs einen legalen Platz für die Nacht, der mich obendrein mit gefälligem Blick auf das Rottnest Island und seine Leuchttürme entschädigt.

Am nächsten Tag wache ich auf und kann endlich wieder sehen! Die Kamera funktioniert - ob sie gute Bilder macht, weiß ich noch nicht. Ich finde, ich war noch nicht ausreichend Einkaufen und verbringe den Vormittag mit dem vergeblichen Versuch, einen gebrauchten Klappcomputer zu besorgen. Wie sich nämlich abzeichnet, ist ernsthaftes Bloggen ohne eigenes Elektronengehirn nicht zu bewerkstelligen. Deshalb, und weil da diese völlig überflüssigen Umlaute mit drauf sind, hatte ich meins extra Zuhause gelassen.

Aber es bleibt auch Zeit für ein bisschen Sightseeing. Perth ist wenig Zentrum mit viel Drumherum und hat mittlerweile etwas von ihrem Schrecken verloren. Eigentlich ist die Stadt sogar ganz okay, weil's viel Wasser und auch einen Hügel mit Park hat, was die Strukturen ungemein auflockert.


Downtown Perth - Blick vom Kings Park

Das Wetter ist tatsächlich wärmer und sonniger geworden. So sehen Städte gleich viel netter aus. Der Wind bleibt aber kalt. Also verdrücke ich mich zum Abschied noch ins "Aqwa", das Aquarium von Perth, und werde ziemlich enttäuscht. Die Anlage ist offensichtlich auf nahwestliche Besucher ausgerichtet. Fehlt nur noch, dass sie in den Becken bunte Unterwasserlampione in Drachenform anbringen. Einzig die Quallen sind nicht durch vielfarbige Scheinwerfer angestrahlt. Eine Wohltat für die Augen.


Quallen im Aquarium Perth