Montag, 7. Dezember 2009
Lesueur NP und die Pinnacles
Der gestrige Tag begann stürmisch, bald auch regnerisch. Das habe ich zunächst sogar als angenehme Abwechslung empfunden. Vom Lesueur NP sah ich zunächst nicht so viel, weil es bei meiner Ankunft in Strömen geregnet hat. Deshalb hatte ich mir trotz Campverbots mitten im Park ein Plätzchen für die Nacht gesucht und die Geborgenheit im Wagen genossen, während draußen der Wind am Auto zerrte und der Regen auf das Blech prasselte.

Heute morgen ist es dann RICHTIG kalt und es regnet noch immer. Auf so ein Wetter bin ich weder kleidungstechnisch noch mental eingestellt. Angeblich soll es aber langsam besser werden, meint das Radio. Das Wetter ändert sich glücklicherweise soweit, dass ich eine Wanderung durch den Park wagen kann. Hier sieht es aus wie im schottischen Hochland, ein Flach-Urwald aus dunkelgrünem Buschland, in dem angeblich immer irgendwo etwas blüht.


Lesueur NP

Die Blüten sind tatsächlich überall, kommen aber nicht so üppig karibisch daher, sondern eher kräutergartenmäßig. Man muss daher auf Details achten. Insgesamt ein schöner Park mit tollen Aussichten, die allerdings erwandert werden wollen.

Nicht so schön ist dagegen das Hinweisschild, das am Parkeingang steht. Dort steht, man solle sich nach einer Wanderung auf Zecken untersuchen und diese gegebenenfalls mit öligen Lotionen oder Gel ersticken. Das ist völliger Schwachsinn, eine längst überholte Weisheit und vielmehr das Schlimmste, was man in so einem Fall tun kann. Bisher konnte ich mich gerade noch zurückhalten, ein Schreiben mit entsprechendem Kommentar an das Department of Environment and Conservation abzusondern.

Meine Reise zum nächsten Highlight führte dann an einigen Lookouts vorbei. Die lasse ich selten links liegen, da sie logischweise meist guten Überblick bieten und insbesondere das Meer von oben noch etwas schöner erscheinen lassen.


Hansen Bay Lookout am Indischen Ozean

Der Nambung Nationalpark ist vor allem für die Pinnacles-Wüste berühmt, wo unzählige, von Wind und Wetter freigelegte Limestones, also Kalksteine, wie Statuen in gelbem Sand herumstehen. Man kann dort überall herumlaufen und auf einer schönen Piste durch die Wüste fahren. Wirklich ein eigenartiges Areal.


Pinnacles Eins

Diese Eigenartigkeit wird heute noch durch relativ dramatische Wolkenformationen verstärkt.


Pinnacles Zwo

Auch sonst ist das Wetter so dramatisch, dass ich mir morgens erst einmal warme Fußluft einstellen musste, damit meine Füße nicht versehentlich abbrechen. Gleichzeitig klagt der Südosten des Kontinents über die höchsten Temperaturen seit Beginn der Messungen und entsprechende Trockenheit. In der Tat ist dort die allerhöchste bushfire-Vorwarnstufe ausgerufen worden, denn es ist zudem auch noch sehr windig.