Mittwoch, 4. November 2009
Broome
Auf der weiteren Fahrt ein kurzer Zwischenstop in Derby. Nicht viel los da, aber immerhin ein kleiner Hafen. Herrlich milde Luft, viel Wind, ablegende Schiffe. Ich konnte mich gar nicht satt sehen. Ich brauche nur ein bisschen Meer und schon bin ich zufrieden. Auch wenn das Meer hier nur eine aufgewühlte, braune Brühe war. Immerhin ein Anfang.

Wieder zwei Stunden Gurkerei und dann Broome! Ich konnte gar nicht schnell genug an den Strand kommen und die Klammotten wechseln. Da! Tatsächlich, es sind Leute im Wasser. Jipppieee, auch wenn die Notfall-Essigbox gegen Quallenverletzungen direkt auf dem Weg zum Strand angebracht ist, habe ich endlich ein Meer vor mir, in das ich mehr oder weniger auch hinein darf.


Cable Beach Broome

Unbeschreiblich der Genuss, nach drei Wochen Wüste, Staub und nur punktuellen Abkühlungen nun endlich verschwenderische Wassermengen vor sich zu haben. Ich musste Schreie der Verzückung unterdrücken beziehungsweise Unterwasser verlegen, denn was hätten sonst die Nachbarn gedacht?! Das Wasser war phantastisch. Und kleine Wellen für zaghaftes Bodysurfen gab es auch. Bis Sonnenuntergang blieb ich dort und fand dann sogar noch einen tollen Schlafplatz beim Hafen.


Der Hafen von Broome

Eine auflandige Brise weht durch den Wagen, die Brandung rollt unüberhörbar heran - hier werde ich hoffentlich endlich mal gut schlafen können.


Morgenstimmung am Schlafplatz

Die nächsten Tage kann ich es hier aushalten. Ein paar interessante Dinge gibt es jedenfalls zu sehen. Eine Art Kroko-Zoo, beispielsweise. Eine Privatführung (supi, diese Nebensaison) hat mich mächtig beeindruckt. Die Crocs sind schon unheimliche Viecher. Unheimlich gefährlich auch. Salties bereiten ihre Angriffe auf leckere Touristen manchmal tagelang vor, denn sie können, leider anders als ich, notfalls wochenlang ohne Essen auskommen und daher warten. Eine Führung durch einen örtlichen Perlenzuchtbetrieb erschien nicht minder interessant und war es auch nicht.

Wie ich zwischenzeitlich zum Thema Baden erfahren musste, verhält es sich mit den garstigen Quallen leider so, dass box jellyfish und iruganji jellyfish ab etwa 28 Grad Wassertemperatur zur manchmal tödlichen Bedrohung werden. Wir hamm' hier derzeit circa 30 Grad.

"Quite cool", sacht meine Internetcafe-Tante gerade. Tsts, wie schnell man sich an sowas gewöhnen kann. Kommt Ihr mir mal nach Deutschland, Ihr Weicheier!

Eigentlich sollte also niemand mehr ins Wasser gehen. Irgendwann wird es den Ersten erwischen! Es wird daher Zeit weiterzuziehen.