Mittwoch, 4. November 2009
Geikie Gorge NP
Montag, 2. November 2009. Den Rest vom gestrigen Tag bin ich nach Fitzroy Crossing gefahren und habe mich in offiziellen Campingplatz mit Widerlichkeiten wie Körperpflege und Wäschewaschen beschäftigt.

Heute Morgen ist es 5 Uhr als ich aufwache und gleich genervt bin. Die ganze Nacht über lief eine Pumpe, die mit schönster Unregelmäßigkeit mal ansprang und lautstark ein bisschen pumpte und dann mal wieder nicht. Grade überlege ich noch im Dämmerschlaf, wem ich dafür auf's Maul hauen soll, als um 20 nach 6 ein Typ sinnvollerweise beginnt, mit einem Quad durch die Gegend zu fahren und Mülleimer zu leeren. Na schön, denke ich mir, es ist eh Zeit zum Aufstehen und verziehe mich bald in die Rezeption dieser empfehlenswerten Anlage, um noch ein bisschen Internetarbeit zu leisten. Um Sieben Uhr Zwanzig fährt das Müllarschloch, das sicher bei den Stadtwerken Hannover ein Praktikum absolviert hat, schwereres Geschütz auf und beginnt direkt vor dem Fenster, hinter dem ich sitze, mit einem Motorgebläse zu hantieren.

Ich wollte sowieso los und kam um 7.50 Uhr als einziger Besucher in der Geikie Gorge an, um die für 8 Uhr anberaumte Bootstour mitzumachen. Der hochmotivierte Schiffsführer war gerade dabei, den Tourplan nochmal intensivst durchzugehen und empfing mich mit einem freundlichen "Warum müssen die Leute bloß immer auf den letzten Drücker kommen?".


Geikie Gorge Bootstour

Nachdem er sich langatmig gereckt und gestreckt hatte, meinte er, wenn ich wirklich, also wirklich wolle, dann könnten wir die Bootstour wohl schon machen.

Das hatte Stil. Zweifelsohne hat der Mann seine Ausbildung in Deutschland gemacht. Ich kam aber gar nicht mehr dazu, den herausragenden Dienstleister danach zu fragen, denn nachdem ich ihm erklärt hatte, ich würde mir die Gorge nun doch lieber zu Fuß erschließen, war er plötzlich, als hätte ihm jemand eine Adrenalindröhung mit einer Spritze mitten ins Herz gerammt, mit Affenzahn in sein Auto gesprungen und davongerauscht.

Ach, da war mir die Heimat so nah und in der Fremde das Herz nicht mehr so schwer. Ein bisschen "Draußen-nur-Kännchen" begegnet einem doch überall.

Die Gorge selbst war ganz schön. Aber was die hier alles so Schlucht nennen, also nein. Da reicht eine kleinere Senke vermutlich schon aus.