Freitag, 30. Oktober 2009
Florence River NP
Gen Westen ist es nun schon gegangen. Und hoffentlich auch bald gen Süden. Denn die wet season steht vor der Tür. Vor zwei Tagen, also am 21. Oktober, war sogar der "Cyclone Awareness Day". Aber das machen die sicher nur für die Touristen.

Im Florence River NP angekommen, schalte ich sofort in den "Das-hammwa-uns-verdient-Modus" und gönne mir eine ausgewogene Tütenfertigsuppe. Das dafür benötigte Wasser habe ich ganz allein zum Kochen gebracht.

Hier bin ich wirklich allein. Niemand sonst da. Obwohl, was sich beim kurzen Gang zu den nahen Djarrung-Falls erst durch hintergründiges Gezeter, beim Näherkommen eher durch die Nase als durch die Augen wahrnehmen ließ, waren nicht zehn, nicht hunderte, nicht tausende, nein, mindestens zehntausende fruit bats oder flying foxes, die mit sich selbst sämtliche das Ufer säumende Bäume zugehängt hatten.


Flying Foxes. Naja, da das Foto gibt's nicht wirklich wieder ...

Meine Annäherung ließ sie in noch mehr Gezeter und schwarmweises Auffliegen verfallen. Ich glaube aber, die wollten sowieso gerade los. Mit Sonnenuntergang ist nämlich Schichtbeginn für Flughunde.

Darob dermaßen fasziniert, hatte ich vollständig die salties vergessen, die mich jetzt ganz einfach vom Ufer hätten wegschnappen können. Tja, Chance vertan. Saugefährlich hier. Und unglaublich auch, dass mir nicht ein einziges Flattertier auf den Kopf geschissen hat!

Der nächste Morgen dräute, als erneutes Gezeter das Schichtende der heimkehrenden Lederflügler ankündigte. Zeit zum Aufstehen. Ich habe mich mittlerweile schon an den natürlichen Rhythmus gewöhnt und wäre auch von allein zu der eigentlich perversen Uhrzeit zwischen 4.30 und 5.30 Uhr aufgewacht.

Mit Einbruch der Nacht suche ich normalerweise meine heimelige Schlafstatt im Wagen auf, die dann nur noch etwa 40 Grad warm ist. Licht mache ich dann lieber nicht an, um Mücken nicht auf dumme Ideen zu bringen. Also bleibt nur Schlafen übrig. Um einen offenen Rücken zu vermeiden, müsste ich also sowieso früher aufstehen, selbst wenn ich länger schlafen könnte.