Sonntag, 18. Oktober 2009
Kakadu und Konsorten
Temperatur und Luftfeuchtigkeit haben mir bisher ganz schön zu schaffen gemacht. Eigentlich hing ich nur schlaff inne Ecke rum und habe gepennt. Immerhin ist das eine tolle Abwechslung im Vergleich zu meinem bisherigen Leben in Hannover.

Wenn mir jetzt einmal nicht zu warm sein sollte, dann liegt das wohl daran, dass ich gerade in einen Supermarkt oder sonstigen Laden gegangen bin. Dort wird man im Allgemeinen noch im Eingangsbereich schockgefrostet und bleibt dann fast so frisch wie direkt vom Acker. Pervers, sowas.

Mit einer geführten Drei-Tages-Tour habe ich derweil die Umgebung von Darwin erkundet. Dufte waren dabei die oasenartigen Wasserfälle, unter denen man leider nur dann baden konnte, wenn die Krokodile die "Wir dürfen hier nicht hinein"-Schilder verstanden hatten.

In den meisten Billabongs, das sind Wasserstellen, die nie austrocknen, war dagegen an Baden gar nicht zu denken, da sich dort zwar knuddelige Süßwasserkrokodile, aber leider auch garstige Salzwasserkrokodile, so genannte "salties" herumtreiben. Und die nagen wirklich alles an, was ihnen vor die Schnauze kömmt.


Faszinierend war auch eine Gang Dingos, die wir bei der Jagd auf ein schmackhaftes "roo", also ein Känguruh beobachten konnten. Das hatte selbst unser Guide noch nicht gesehen. Dabei müssen einem die Känguruhs nicht allzu leid tun. Die sind hier weit verbreitet. Ich hätte mir heute abend auf einem Markt sogar beinahe einen schmucken Flaschenöffner aus haarigen Känguruh-Klöten gekauft.

Ein weiteres Exkursionsziel im hiesigen Kakadu Nationalpark hieß Ubirr. Ich bin zwar für meine überschwänglichen Äußerungen, gerade wenn es um positive Dinge geht, bereits berüchtigt, muss hier aber aus gegebenem Anlass noch ein letztes Mal dick auftragen: Das war gut. Gute Landschaft auch. Mit Blick. Der war auch gut.

Große Teile vom Kakadu NP werden in der kommenden Regenzeit überschwemmt. Was sich hier im Hintergrund noch als grüne Wiesen mit ein wenig Wasser darstellt, wird in wenigen Wochen vollständig geflutet sein:

Ubirr / Kakadu NP

Das bedeutet dann leider auch, dass die Krokodile dann wirklich überall hinkommen. Ganz Darwin kann sich nur noch auf Stelzen bewegen, weil auf den Straßen überall Schnappmäuler herumlungern. Eventuell habe ich dass aber nur geträumt.

Grund genug jedenfalls, mich demnächst vom Acker zu machen. Morgen hole ich meinen Ford Falcon Station Wagon ab, in dem ich die nächsten Monate wohnen werde. Der hat bisher nur 404.000 Kilometer auf der Uhr. Ich bin also guten Mutes, dass der Wagen keinesfalls jeden Augenblick auseinanderbricht.